Dojokun

Dojokun

Dojo bedeutet Halle des Übens, bezeichnet also den Ort, die Halle, an / in dem Kampfkünste geübt werden.  Mit dem Begriff des Dojo ist aber mehr gemeint als nur die Übungshalle, der Begriff umfasst auch die Gemeinschaft der Übenden. Bei längerer Mitgliedschaft in einem Dojo entsteht ein soziales Beziehungsgeflecht zwischen dem Lehrer und den Schülern.

Der Lehrer wird auch als Sensei bezeichnet. Das Wort bedeutet so viel wie „jemand, der den Weg schon ein Stück gegangen ist“. Im intensiven Bemühen, dem Weg der leeren Hand zu folgen, sollen sowohl Lehrer als auch die Schüler alle Anstrengungen unternehmen. Es ist also ein wechselseitiger Prozeß des Gebens und Nehmens. Die Beziehungen innerhalb und außerhalb des Dojos sollen von gegenseitigem Respekt geprägt sein. Die Mitgliedschaft in einem Dojo setzt die Anerkennung des Dojokun = Dojo- Regeln/ Grundsätze des Dojo voraus.

Das richtige Benehmen in unserem Dojo:
Wir bemühen uns, das Yuishinkan Goju- Ryu in angemessener Art und Weise zu trainieren, wie ich es von Kisaki Sensei und Nöpel Sensei gelernt habe.Für seine Erläuterungen bin ich ebenso Lutz Kleemann Sensei dankbar.

Hinweis :
Im folgenden sind japanische Wörter in der Lautschrift niedergeschrieben. Dabei sollen z= s und s= ß ausgesprochen werden. In Karate- Büchern findet man häufig das Kommando zum Verbeugen als „ Rei“ aufgeführt. Richtig soll es „lei“ ausgesprochen werden. Mit einem „r“ am Anfang würde man Verärgerung und Zorn ausdrücken.

Angrüßen:
Zu Beginn des Trainings wird die Dojo- Fahne aufgehängt. Auf ihr findet sich das Yuishinkan- Symbol ( stilisierter Drache ) auf einer nachempfundenen japanischen Flagge mit unserem Dojo- Namen. Indem wir uns zur Fahne hin verbeugen, erkennen wir die Grundsätze des Goju- Ryu- Karate- Do Yuishinkan an. Wir versprechen, uns entsprechend diesen Grundsätzen zu verhalten. Dies wird zu Beginn und zum Ende eines jeden Trainings mit der Verbeugung im Seiza deutlich,  bei Partnerübungen mit wechselnden Partnern verbeugt man sich vor Beginn und bei Beendigung der Übung.
Lehrer ( sensei ) :„seiritsu“= setzt euch in gerader Reihe im Seiza hin.
Beim seiza handelt es sich um einen formellen Sitz, der seit der Kamakura- Zeit (Mittelalter ) in Japan u.a. auch bei der Meditationsform des zazen Verwendung findet.
Die richtige Art, sich im Seiza hinzusetzen, wird euch gezeigt.  
Die Schüler setzen sich nach Gurtgraden geordnet hintereinander hin, der Lehrer nimmt vor der Dojo- Fahne Platz.
Lehrer :„ mukso“ = leert euch, macht euch leer
Damit ist gemeint, im korrekten seiza- Sitz mit der richtigen Art der Atmung und geschlossenen Augen versuchen, abzuschalten. Man soll sich auf das kommende Training konzentrieren, alles ausserhalb des Dojos vergessen. Dabei soll die richtige Atmung unterstützend wirken. Auch dies wird euch gezeigt werden.
Lehrer :„ naure“ = aufhören, in normale Position setzen
Schüler/ Lehrer öffnen die Augen wieder.
Lehrer :„schomen ni lei“ = verbeugt euch geradeaus.
Lehrer und Schüler verbeugen sich in Richtung der Dojo- Fahne.
Lehrer dreht sich zu den Schülern um.
Höchster Schüler :„ sensei ni lei“= verbeugt euch in Richtung des Lehrers
Die Schüler verbeugen sich in Richtung des Sensei.
Schüler :„ onegai schi mas“ = bitte lehre mich
Der Lehrer verbeugt sich gleichzeitig, sagt nichts.

von unserem Dojogründer 
Ulrich Schlee

6. Dan Yuishinkan Goju- Ryu

Ochtrup, im Oktober 2000